Anno 1800: Gesunkene Schätze (DLC)

(Copyright: Ubisoft)

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Heute will ich Euch das erste DLC zum Aufbauspiel Anno 1800 vorstellen – „Gesunkene Schätze“ heißt es. Drei soll es ja insgesamt am Ende geben – es folgen noch „Botanica“ und „Die Passage“; die sind im Season Pass für 25 Euro enthalten, können aber auch für je rund 12 Euro einzeln gekauft werden. Da ist das erste DLC also schon mal so was wie eine Bewährungsprobe für Ubisoft. Ist es gut, setzt ein Run auf den Season Pass ein. Wenn nicht, dürften die Nachfolger zu Ladenhütern werden.

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Die Story

Also – welche Argumente für den Kauf des Season Passes liefert das DLC? Nun, da wäre zum Beispiel erst einmal natürlich eine eigene Story. Die Königin ist auf der Suche nach einem lange verschollenen Zepter. Das war  im Laufe einer Seeschlacht, die ihr Vater einst gegen La Corona geführt hatte, im Meer versunken. Der Königin geht es bei dem Zepter aber jetzt nicht um weitere Gold und Edelsteine: Sie will damit an die glorreichen Zeiten der Monarchie erinnern und so das Vertrauen der Bevölkerung wieder gewinnen. Und weil Königinnen ja nun mal nie selber auf Tauchgang gehen – schon, weil die Krone nicht auf den Taucherhelm passt – wird der Job kurzerhand ausgeschrieben. Mitsamt einer fetten Belohnung.

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Großes, schönes, harmloses Neuland

Crown Falls heißt die neue Insel. Und die ist die mit Abstand größte und schönste  Insel der gesamten Anno-Historie, da haben die Entwickler echt rangeklotzt. Gewaltige Gebirgszüge wechseln mit Wäldern, weiten Ebenen, Stränden und eindrucksvollen Wasserfällen, die Insel ist mit „riesig“ nur unzureichend beschrieben. Die Insel ist größer, nicht aber gefährlicher. Denn erstens dürft ihr die Insel als erster besiedeln, die Computergegner müssen warten (und sind, wenn sie da sind, reine Statisten, von denen keine Gefahr ausgeht) – und Piraten kommen da gar nicht erst vor. Da ist also Platz und Ruhe genug, um dort eine Metropole von bisher ungeahnten Ausmaßen anzulegen – der feuchte Traum aller größenwahnsinnigen Anno-Spieler.

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Ship Ship Hurra!

Neu in eurer Flotte ist ein Bergungsschiff, mit dem ihr Schätze heben könnt, die ihr zuvor mit einem (ebenfalls neuen) Echolot geortet habt. Praktischer Nebeneffekt: Das Bergungsschiff ist verdammt schnell, hat sechs Laderäume und Platz für drei zusätzlich montierbare Gegenstände. Und ist dafür dann – im Vergleich zu anderen Schiffen – ein echtes Schnäppchen: 18.000 Gold kostet das Teil.

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Crafting Lite

So sammelt ihr dann Gold, Juwelen, wertvolle Artefakte, Tiere, aber auch Schrott vom Meeresboden ein. Letzterer ist aber kein Abfall; den nämlich könnt ihr gewinnbringend dem alten Nate geben, der daraus – und aus anderen gefunden Rohstoffen – kleine Erfindungen bastelt, die ihr in Auftrag gebt, und die euch das Insel- und Siedlerleben erleichtern. Crafting light sozusagen.

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Bis auf die Insel alles etwas dünn

So beschränken sich die Missionen des fünf- bis achtstündigen DLCs dann auch meist auf das Suchen von Schätzen und auf das Abgrasen der Meere. Klingt nicht sonderlich spannend? Ist es ehrlich gesagt auch nicht. Und auch so was wie ein Endgame oder ein Bossgegner fehlen in den gesunkenen Schätzen – genau wie neue Gebäude, Produktionsketten oder aufwendige Zwischensequenzen; die Präsentation beschränkt sich da – mit Ausnahme des DLC-Intros – auf die üblichen Dialogfenster und Tagebucheinträge. Das ist schon etwas dünn.

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Fazit

Wenn ihr also neue, große Herausforderungen sucht, werdet ihr bei den gesunkenen Schätzen eher kaum fündig werden. Wer aber Bock hat, sich auf einer riesengroßen, wunderschönen Insel mal so richtig stressfrei breit machen zu können, der darf die Segel setzen. Für das nächste DLC dann erwarten wir aber schon etwas mehr.

 

Game: Anno 1800 – Gesunkene Schätze (DLC)

Genre: Aufbauspiel (DLC)

Release: 30.07.2019 (PC)

Entwickler/Publisher: Ubisoft

USK: ab 6

Sprachausgabe/Texte: Deutsch /Deutsch 

Webseite: https://www.ubisoft.com/de-de/game/anno-1800/

Wertung: 7 von 10

 

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