Diablo 1

(Copyright: Blizzard)

Podcast/Audio zum Gamecheck:

Hello my friend. Stay a while and listen.“ – Mein Gott, wie oft hatte ich damals, 1997, diesen Satz gehört – gesprochen von „Cain The Elder“ aus Blizzards legendärem Diablo auf dem legendären Marktplatz in Tristram. Immer, wenn der alte Mann mir eins der vielen Fundstücke identifizieren sollte, die ich in den Tiefen irgendwelcher Dungeons den dort lebenden Monstern abgerungen oder aus modrigen Schatztruhen gezerrt hatte, war das seine Begrüßung. Um mich dann mit dem neuesten Dorfklatsch zu versorgen.

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Diablo is back

Ich weiß gar nicht, wie oft ich das erste Diablo durchgezockt hatte. Bei jedem Neustart wurde die Dungeonwelt unter Tristram mit ihren 16 Etagen völlig neu gestaltet und die Gegner neu verteilt – irre für die damalige Zeit. Und jetzt ist Diablo zurück. Die Plattform GOG – die Abkürzung für „Good Old Games“ – hat ihrem Namen alle Ehre gemacht und das Rollenspiel-Highlight erstmals exklusiv digital verfügbar gemacht, DRM-frei und lauffähig auf Windows-Rechnern inklusive Win 10. Ja, da verdrücken alte Gamer schon mal das ein oder andere Tränchen vor Freude. Und da soll ja tatsächlich demnächst noch mehr kommen. Zum Beispiel die beiden Strategietitel „Warcraft – Orcs and Humans“ und „Warcraft 2“.

Aber zurück zu Diablo. Das gibt es nun für den unfassbar schlappen Preis von 8,89 Euro gleich in zwei Versionen: Einmal die unveränderte Klassik-Variante mit SVGA-Grafik, 20 FPS und Mehrspieleroption über das Battle Net, und als modernisierte Fassung – inhaltlich unverändert, aber mit Anpassungen bei Grafik und Sound sowie Fehlerbereinigt.

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Die Story

Ok, da der Release des Originals nun schon mehr als 22 Jahre zurückliegt – veröffentlich wurde das Game tatsächlich am 1. Januar, einem Datum, das heutzutage von allen Publishern gemieden wird wie das Weihwasser vom Teufel – niemand veröffentlich ein Game mehr im Januar! – also, weil der Release so lange zurückliegt, hier mal für die Spätgeborenen ein paar Worte zum Inhalt von Diablo.

Unterhalb des Dörfchens Tristram hat sich ein Höllenfürst einquartiert und eine Armee von Untoten um sich geschart. Wenn die Zeit reif ist, will er an die Oberfläche kommen, um Tod und Zerstörung zu bringen. Nachdem schon Dutzende von Helden an der Aufgabe gescheitert waren, sich hinab zu kämpfen und Diablo zu besiegen, dürft ihr es mal versuchen.

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Damals war alles eine Nummer kleiner. Mindestens. Aber nicht schlechter!

Die Heldenerschaffung war damals eine recht rudimentäre Angelegenheit. Krieger, Fernkämpfer oder Magier standen und stehen zur Auswahl, dann dem Helden eben noch einen Namen geben, fertig. Bei jedem Levelanstieg können dann fünf weitere Erfahrungspunkte auf die vier Attribute Stärke, Geschicklichkeit, Magie und Lebenskraft vergeben werden – der Skilltree von Diablo war eher ein zartes Bäumchen. Und auch sonst gibt sich das Game nach heutigen Maßstäben in fast allen Belangen extrem spartanisch. Das Inventar ist kleiner als die Schultasche eines Erstklässlers – was dazu führt, das man ständig zwischen Dorf und Dungeon hin und herpendelt, um den Loot zu verscherbeln, die Kämpfe sind simples Button-Mashing – es gibt ja eh nur einen Angriffsmove, und wer sich verteidigen will, rennt halt weg und die Spielewelt besteht aus dem 16-Etagen großen Dungeon und oben das Dörfchen Tristram. Wo man dann bei den Bewohnern wie Schmied, Heiler oder Hexe seine Sachen reparieren lassen, seinen Kram loswerden und bessere Ausrüstung kaufen kann.  Und ab und zu ergattert man da auch eine kleine Nebenmission, die dann mit ausgefallenen Waffen, Ringen oder Rüstungsteilen belohnt wird.

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Von Schriftrollen und Taktik

Zu den wichtigen Fundstücken in den Dungeons gehören die Zauberbücher, mit denen man neue Sprüche lernt und die Schriftrollen. Die enthalten dann entweder 1x-Zauber oder – noch wertvoller – Portale ins Dorf. Das spart lange Wege durch ein Dutzend Dungeon-Ebenen.

Trotz der Beschränkungen im Kampf gibt es aber immerhin so etwas wie Taktik: Für jeden Gegnertyp gibt es eine Waffe, die am geeignetsten ist, auch kann man die Untoten und Monster, wenn sie in Horden auftreten, in Engpässe locken und dort einzeln erledigen. Nicht unbedingt taktischer Tiefgang, aber immerhin.

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Fazit

Ursprünglich sollte Diablo ein simples rundenbasiertes Game a la Might & Magic werden. Dass es am Ende eines der berühmtesten Action-Rollenspiele bzw. Hack & Slays wurde, liegt an der unwiderstehlichen Loot&Level-Spirale von Diablo, die auch heute noch ganz wunderbar funktioniert. Auch wenn Technik und Features inzwischen museumsreif sind, ist das ein wunderbarer, nie alternder Zeitvertreib zum Taschengeldpreis, den man immer wieder gerne für eine Partie zwischendurch startet. Stay a while and listen. Das mache ich immer noch gerne, Lieber Cain.

 

Game: Diablo

Genre: Action-RPG /Hack & Slay

Release: 06.03.2019 (PC)

Entwickler: Blizzard North

USK: k.A. 

Sprachausgabe/Texte: Englisch

Webseite: https://www.gog.com/game/diablo

 

(Fan)Wertung: 9 von 10

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