(Copyright: Bandai Namco)
Audio/Podcast zum Gamecheck:
1995 schickte Namco den ersten Teil seiner actionlastigen Militärflug-Simulation Ace Combat aka Air Combat auf die Playstation. Insgesamt 16 Teile sind bisher – mit allen Ablegern inklusive Handhelds – erschienen, der letzte größere, „Assault Horizon“ für die PS3, Xbox 360 und später auch für PC, im Jahr 2011. Der eher „geht so geil“ war. Da gibt es also einiges wieder gut zu machen. Teil sieben mit dem Namenszusatz „Skies Unknown“, der die Reihe erstmals nun auch auf die aktuelle Konsolengeneration befördert, soll also die Gunst der Ace-Combat-Fans wieder zurückholen – keine leichte Aufgabe.
(Copyright: Bandai Namco)
Story: Viel Pathos und Blässe
Zumindest die Story der Solo-Kampagne, die – wie schon Teil 5 – in der fiktiven Welt Strangereal spielt – ist aber nicht unbedingt dazu angetan, übermäßig viele Sympathiepunkte zu sammeln. Ihr kämpft auf Seiten der Oseanischen Föderation, die vom Nachbarn Eusea angegriffen werden, weil die sich vom Weltraumlift in Grenznähe bedroht fühlen. Das alles kommt übermäßig pathetisch und oft auch ziemlich angekitscht rüber – selbst für japanische Verhältnisse ist das schon extrem dick aufgetragen. Zudem bleiben die Figuren durchweg blass bis unsympathisch.
In der Luft: Fast alles gut
Dafür bietet die rund 10-stündige Kampagne aber einiges an Abwechslung. Dogfights, Bodenziele, Eskorten oder Stealth-Missionen in Bodennähe, da wird einiges aufgefahren. Durch knappe Zeitvorgaben, zuweilen unklaren Angaben und der wechselhaften KI von Gegnern und Wingmen ist der Frustfaktor aber nicht zu unterschätzen. Dazu kommen realistische Wetterbedingungen und -wechsel, die sich auf Flugverhalten und Taktik auswirken. Blitze setzen die Elektrik außer Kraft, Unwetter schütteln die Maschinen durch, Tragflächen gefrieren in den Wolken – das ist schon cool und sieht auch so richtig gut aus. Wie auch der Rest des Games. Ok, bis auf die etwas detailarme, verwaschene Umgebungsgrafik.
Für Erfolge in den Missionen und im Multiplayer gibt’s die Ingamewährung MRP. Dafür kaufen wir neue Original-Maschinen, Upgrades und Spezialwaffen. So kann man durchaus auch jede Mission mehrmals mit verschiedenen Maschinen spielen, da jedes Mal eine andere Taktik gefragt ist. Das Flugverhalten ist dabei natürlich weitab von jeglichem Realismus – Ace Combat ist nun mal Arcade-Action. Und auch die Steuerung ist simpel. Selbst im sogenannten „Experten-Modus“ muss man sich schon verdammt anstrengen, da was falsch zu machen.
(Copyright: Bandai Namco)
Großes Kino: Der (PS)VR-Modus. Kleines Kino: Der Multiplayer
Ganz großes Kino ist der optionale VR-Modus in der PS4-Version. In einer separaten Mini-Kampagne gibt’s für die VR-Headset-Freunde einige zusätzliche Missionen. Die gehören aktuell mit zu den besten VR-Erlebnissen: Rundumblick aus der Kanzel, vor Euch jede Menge Instrumente. Das kommt so echt rüber, dass ein starker Magen Pflicht ist: Flieger mit Hang zur Motion Sickness dürften da bei all den Rollen, engen Turns und Überkopfmanövern schnell nach der Tüte unter dem Sitz suchen.
Im Multiplayer beharken sich bis zu acht Piloten im Deathmatch und Team Deathmatch. Freischaltungen aus der Solo-Kampagne können hier übernommen und die Maschinen zum Angeben schön individualisiert werden. Kein Meilenstein der Mehrspielergeschichte, macht aber Laune und funktioniert ordentlich.
(Copyright: Bandai Namco)
Fazit
Nach dem recht schwachen Assault Horizon und der vermurksten Free2Play-Variante Infinity hat sich Ace Combat mit Teil 7 die Lufthoheit wieder zurückerobert – trotz Abstrichen bei Story, KI und zuweilen unfairen Missionen. Wer sich endlich mal wieder ein bisschen Top Gun-Feeling nach Hause holen möchte, ist mit Ace Combat 7: Skies Unknown gut, auf der PS4 mit optionalem VR-Modus sogar bestens bedient.
Game: Ace Combat 7: Skies Unknown Genre: Action Release: 18.01.2019 (PS4, Xbox One), 01.02.2019 (PC) Entwickler: Bandai Namco USK: Ab 12 Sprachausgabe/Texte: Englisch+Japanisch/Deutsch Wertung: 8 von 10