(Copyright: Tessera Studios)
Podcast zum Gamecheck:
Einbrecher im Haus, die Eltern als Geiseln, während sich die Kinder von einem Versteck ins nächste flüchten und versuchen, Hilfe zu holen: Die Idee ist nicht neu und wurde auf der Leinwand schon dutzende Male verbraten. Warum eigentlich aber nicht als Game mit VR-Headset? Keine Sorge: Auch das gibt es jetzt.
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Das Ende der Idylle
Spätestens als der Vater beim familiären Abendbrot vor dem heraufziehenden Unwetter warnt, weiß der versierte Kinogänger, dass die Idylle im Ferienhaus der vierköpfigen „happy Family“ Richter nicht mehr lange andauern wird. Jeder anständige Horrorfilm startet schließlich mit einem saftigen Unwetter. Und richtig: Während die Kinder, der 13jährige Ben und seine kleine Schwester entgegen der eindeutigen Anweisungen der Eltern durchs nächtliche Haus streifen, weil Schlafen in dem Alter einfach langweilig ist – stoßen sie auf einen verborgenen großen Raum im Keller. Ein „Panic Room“, wie Ben stolz zu berichten weiß. In den könne man sich flüchten, wenn Einbrecher im Haus seien. Der auch weiterhin versierte Filmfreund weiß natürlich, dass Sätze wie diese das lichtscheue Gesindel geradezu anziehen. Und so kommt es wie es kommen muss. Über die Überwachungsanlage hören die beiden, wie die Eltern anscheinend unliebsamen Besuch haben.
Angeleitet von der kleinen Schwester, die im Panic Room mit seinen Monitoren alles unter Kontrolle hat, tastet ihr euch nun also durch das dunkle Haus, um eine Lösung aus dem Schlamassel zu finden und die Geiselhaft der Eltern zu beenden. Und dabei möglichst nicht von den Gangstern entdeckt zu werden, die schon auf der Suche nach euch sind. Hide & Seek, heißt es dann, Verstecken und Suchen.
(Copyright: Tessera Studios)
Eine Prise Horror
Besonders mit dem Virtual Reality Headset der PS4 sind das die Momente, wo einem das Herz bis zum Hals schlägt. Kauernd in einem Wandschrank verborgen, durch die Lamellen den zuckenden Schein der Taschenlampe sehen und dabei die näher kommenden Schritte hören und die Stimmen der Gangster, das alles produziert ein Gefühl absoluter Hilflosigkeit – da braucht es schon starke Nerven.
Und auch anhören zu müssen, was die Geiselnehmer Daddy androhen, wenn er nicht mit den gewünschten Infos rausrückt, das ist nichts für zartbesaitete Kinderseelen.
Und dass die spanischen Entwickler der Tessera Studios es nicht nur beim Standard-Plot „Bad People in my House“ belassen, sondern darum auch noch eine durchaus ordentliche Story mit einem düster überraschenden Ausgang stricken, ist durchaus lobenswert.
(Copyright: Tessera Studios)
Alles gut? Leider nicht.
Wie gesagt, das Game hat seine durchaus guten Momente. Allerdings auch seine Längen (trotz der arg kurzen Spielzeit von rund 3 Stunden) und seine Macken. So werdet Ihr permanent kreuz und quer durchs verdammt große Haus geschickt und werdet das Gefühl nicht los, dass die langen Laufwege das Game künstlich strecken sollen.
Auch sind die echten Spannungsmomente eher spärlich verteilt. Die meiste Zeit klappert ihr die Räume ab, um Handys, Tabletten oder Passwörter zu suchen. Zudem gibt es Plätze im Haus, wo ihr in völliger Sicherheit seid, was dem Gefühl der permanenten Bedrohung doch etwas die Luft rauslässt.
Und schließlich ist Intruders Hide and Seek auch technisch kein Wunderwerk: Grafisch eher schlicht, mit Sprechern, die sicher nicht von Synchronjobs leben können – aber gut, das ist ok und den begrenzten Möglichkeiten des kleinen Studios geschuldet.
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Fazit
Die Idee ist gut, es gibt spannende Momente und auch die Story hat es in sich. Intruders Hide and Seek hat Potential, aber auch einige kleinere und größere Schwächen. Wer ein VR-Headset für seine PS4 hat, darf sich das mit knapp 20 Euro recht preiswerte Game wegen der größeren Immersion trotzdem antun. Ohne VR aber gibt das Game dann doch nicht genug her.
Game: Intruders: Hide & Seek Genre: Survival Horror Release: 13.02.2019 (PS4, PSVR, PC) Entwickler/Publisher: Tessera Studios / Daedalic USK: Ab 16 Sprachausgabe/Texte: Englisch/Deutsch Wertung: 5 von 10
5 Gedanken zu „Intruders: Hide and Seek“
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