(Copyright: Capcom)
Audio/Podcast zum Gamecheck:
2013 war das, als Vergil auf Dante traf – im Neustart der Serie Devil May Cry. Statt der von den Fans erhofften 5 am Ende prangte dort nun ein DMC vor dem Titel. Ok, das Game war nun wirklich nicht übel, aber es war nun mal eben nicht der fünfte Teil. Die bange Frage damals: Kommt der doch noch irgendwann? Jetzt, 11 Jahre nach Erscheinen des vierten Teils, ist Devil May Cry 5 doch noch angekommen. Eigentlich eine ganz schön lange Zeit, wenn man bedenkt, dass Capcom inzwischen mehr als 16 Millionen Games der Serie verkauft hat. Da sollte man doch annehmen, dass die da etwas Gas geben und die Dinger im Zweijahres-Rhythmus raushauen, um die teuflische Kuh weiter zu melken, aber ok – ist nicht mein Bier. Und Capcom ist nicht EA. Zum Glück.
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Story? Ja, gibt’s auch. So am Rande.
Auch der fünfte Teil hat natürlich wieder eine Story. Und auch die ist natürlich wieder nicht sonderlich aufregend oder wichtig, so dient mehr als Argumentationshilfe für die fett inszenierte Action – damit die nicht ganz haltlos im Raum hängt. Zum Inhalt: Ein gigantischer Baum aus der Hölle bohrt sich in Red Grave City durch die Erde, um mit seinen ekligen Tentakel-Ästen genüsslich die Bewohner aufzuspießen. Hinter dem ganzen Spektakel – zu dem auch die üblichen Dämonenhorden gehören, die sich in der Stadt breit machen – steckt der mächtige Dämonenkönig Urizen, an dem sich Dante und Nero gleich zu Beginn die Zähne ausbeißen.
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Drei Freunde müsst Ihr sein. Oder auch nicht.
Also wird noch ein dritter Kämpfer ins Boot geholt, der mysteriöse V – ein hageres Kerlchen, der lieber seine Gehilfen – den schwarzen Panther Shadow, den Dämonenvogel Griffon und den Golem Nightmare – nach vorne schickt, um am Ende nur mal eben den Finisher zu setzen – und bis dahin Gedichte zu rezitieren. Dafür langen die beiden anderen umso heftiger zu. Draufgänger Nero zum Beispiel hat neben Schwert Red Queen und Pistole Blue Rose jetzt auch einen krassen künstlichen Arm namens Devil Breaker mit außergewöhnlichen Fähigkeiten – gebaut von der punkigen, dauerqualmenden Waffenexpertin Nico, die die drei in ihrem stylishen Campingbus begleitet und aus Resten ziemlich krassen Kram basteln kann. Dante schließlich setzt auf sein motorisiertes Schwert, Kampfhandschuhe und Flammenwerfer, hat aber auch noch einige andere fette Waffen im Angebot und verwandelt sich bei gefüllter Leiste in einen mächtigen Teufel.
So spielt sich jeder der drei Helden – die ihr abwechselnd steuert – anders. Vor allem bei V mit seinem getrennt gesteuerten Viehzeug muss man sich lenkungstechnisch umstellen – aber das passt schon.
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Fett inszenierte Kämpfe
Während die Geschichte wie gesagt eher schmückendes Beiwerk ist, geht dann in den Kämpfen so richtig die Post ab. Hat man den Bogen raus, entwickelt sich eine temporeiche Choreografie aus Nah- und Fernangriffen, aus Ausweichen und akrobatischen Luftmanövern, ihr zieht Gegner zu euch heran oder euch zu den Gegnern. Je mehr Kombo, desto höher die Bewertung.
Anfänger und weniger fingerfertige Gamepad-Artisten können da eine automatische Hilfe-Option zuschalten, die auch die komplexesten Kampfkombos durch simplifiziertes Knöpfedrücken abruft. Mehr Spaß macht es aber natürlich, die Sache selber im Griff zu haben. Und die Höchstnote im Rankingsystem bekommt man so auch nicht.
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Überzeugt nicht ganz: Missionen, Schwierigkeitsgrad und Multiplayer
Der Missionsaufbau ist nicht so die große Stärke des Games: In Schlauchleveln kleinere Gegner abräumen, rote Orbs sammeln, die man bei Nico später gegen Waffenverbesserungen usw. eintauscht, etwas Jump & Run, ein paar kleinere Rätsel, ab und zu eine versteckte Geheimmission und am Ende ein Big Boss, dessen Schwachstellen in längeren Fights ausgenutzt werden müssen. Level mit Wiedererkennungswert sind da Fehlanzeige.
Der vorher groß angekündigte Koop-Multiplayer namens Cameo-System entpuppt sich als recht lahme, undurchsichtige Geschichte. Andere Spieler werden zwar hin und wieder angezeigt, aber so richtig involviert sind die kaum. Aber vielleicht tut sich da noch was, wenn das Game offiziell gestartet ist.
Auch wenn die Story jetzt nicht so der Bringer ist: Die Inszenierung ist schon klasse, mit sehenswerten Einspielern, Rückblenden, Zeitlupen-Action, feiner Grafik und einem bombastischen Soundtrack, der schon alleine dafür sorgt, dass ihr in den Kämpfen in einen guten Flow kommt.
Nach 12 bis 15 Stunden sollte man mit dem Game durch sein. Zur Belohnung gibt’s dann einen fetteren Schwierigkeitsgrad mit etwas intelligenteren Gegnern. Für so manchen DMC-Veteranen ist das dann der eigentliche Start ins Game, das einen bis dahin kaum vor größere Probleme stellt.
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Fazit
Fazit: Devil May Cry 5 ist ein sauber inszeniertes Action-Spektakel mit drei bzw. vier coolen Typen, abwechslungsreichen Kämpfen, witzigen Dialogen und echt fiesen Monstergegnern. Das alles erinnert durchaus ein wenig an Filme von Robert Rodriguez oder Quentin Tarantino. Auf der anderen Seite ist die Story – trotz einiger Überraschungen – doch recht mau, auch ist der erste Durchlauf ein wenig zu einfach. Insgesamt aber absolut keine Enttäuschung, sondern ein richtig gutes, stylishes Actionfeuerwerk.
Game: Devil May Cry 5 Genre: Action Release: 08.03.2019 (PS4, Xbox One, PC, Switch) Entwickler: Capcom USK: ab 16 Sprachausgabe/Texte: Englisch/Deutsch Webseite: http://www.devilmaycry5.com/ Wertung: 8 von 10