Super Mario Maker 2

(Copyright: Nintendo)

Audio/Podcast zum Gamecheck:

„Super Mario Maker!!!“ – so schallerte es 2015 aus der Wii U und ein Jahr später auch aus dem Nintendo 3DS. Der erste Super Mario Baukasten machte die feuchten Träume  vieler Nintendo-Jünger wahr: Endlich konnte man sich seine eigenen Mario-Level basteln und teilen. Was die große Community in den Folgejahren auch eifrig praktizierte. Als dann die Ankündigung einer Fortsetzung auf der Switch kam, hatte wohl niemand allzu große Erwartungen. Mehr als eine dezent aufgepumpte Portierung würde es sicher nicht werden. Dachten wir uns. Und niemand wäre Nintendo deshalb wirklich böse gewesen. Aber: Wir haben uns tatsächlich getäuscht. Denn der Super Mario Maker 2 ist weit mehr geworden.

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Jetzt mit Story-Kampagne

Klar, die Grundidee ist natürlich noch die alte: Aus gefühlt hundert Tonnen Tools eigene Welten und Level kreieren und damit spielen. Aber (mit drei Ausrufezeichen) im zweiten Teil gibt es nun noch einiges mehr. Zum Beispiel eine eigenständige Solo-Kampagne mit über 100 Leveln, also so eine Art Spiel im Spiel, ein neues „Super Mario“ quasi. In der da zugrunde liegenden Story spielt natürlich das Opfer vom Dienst, Prinzessin Peach, wieder mal eine Rolle. Aber – Überraschung – dieses Mal wird sie ausnahmsweise nicht von Bowser entführt. Stattdessen wird durch ein Missgeschick – bei dem eine Fernlenkrakete und ein Hund eine unrühmliche Rolle spielen – ihr neugebautes Schloss geplättet.

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Und weil sämtliche Kohle für Material, Arbeiter und Dosenbier bereits schon für den Neubau draufgegangen waren, bietet sich Mario an, eben mal ein paar Münzen zu sammeln, um den neuen Neubau zu finanzieren. Vielleicht könnte man den ja auch für das Berliner Stadtschloss engagieren. Oder für den Flughafen? Bis dahin aber turnt Mario erst einmal durch die Aufgaben, die ihm der Schlossbauleiter mit auf den Weg gibt – und die natürlich alle mit dem Baukasten entstanden sind. So eine Art praktisches Anschauungsmaterial also. Und das bietet die volle Breitseite der gewaltigen Palette der Möglichkeiten zum Anfüttern.

Ein netter Zug dabei ist, dass bei häufigerem Scheitern Luigi erscheint, um euch unter die Arme zu greifen, indem er euch mit hilfreichen Items versorgt; ihr könnt ihn aber auch beauftragen, das Level doch bitte gleich für euch zu spielen. Wobei man dann allerdings nicht zuschauen darf. Vermutlich mogelt der Kerl dabei, wer weiß.

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Der Baukasten mit dem Plus und eine nervige Taube

Derart angefixt stürzt man sich dann hochmotiviert in den Baukasten, um derlei Herrlichkeiten selber zu entwerfen. Und beginnt da am besten erst einmal mit dem Tutorial, um die Basics des Levelbaus zu verinnerlichen. Dass die Erklärungen dann ausgerechnet von einer Taube und einem Mädchen Nintendo-typisch in einem Mix aus Textwüste und FX-Gewitter vorgetragen werden, sorgt bei mir persönlich ja für spontanen Bluthochdruck, aber ok – es mag ja auch Menschen geben, die so was süß finden. Auch wenn ich das nicht glauben will.

Anders als im Vorgänger gibt’s im Baukasten der zweiten Ausgabe gleich die volle Tool-Dröhnung. Schraubte man früher noch am internen Kalender der Wii U herum in der Hoffnung, die rationierte Bauteil-Lieferung überlisten zu können, so könnt ihr hier gleich von Anfang an aus dem Vollen schöpfen. Wo es dann einiges an Neuerungen zu bestaunen gibt.

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Die Neuerungen

Einige Beispiele gefällig? Nun – da finden sich endlich auch Abhänge, auf denen Mario gekonnt herunterschliddern kann, veränderbare Wasserstände, Nachlevel, Schalter, Wipp-Plattformen oder Wirbelstürme, ihr könnt erstmals auch vertikale Level errichten, als Katzen-Mario unterwegs sein, Unterwelten gestalten oder die langen gewundenen Glasröhren aus Super Mario 3D World einbauen. Ja richtig, das alte Wii U-Game ist jetzt auch als Thema mit dabei – allerdings nur im 2D-Format und nicht mischbar mit anderen Themes. Weiterhin mit dabei sind die Themes aus dem ersten Teil, also Super Mario Bros, Super Mario Bros 3, Super Mario World und New Super Mario Bros. U., mit eigenen Style und eigener Physik und den typischen Elementen.

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Etwas umständliche Bastelei

Gebaut wird entweder am Touchscreen oder mit dem Gamepad, wobei Nintendo das Interface dann dankenswerter Weise optimiert und der Switch angepasst hat. Ein wenig umständlich, unkomfortabel und wenig intuitiv ist es trotzdem, aber man gewöhnt sich irgendwie daran – auch wenn das auf der Wii U besser lief. Übrigens könnt Ihr jetzt auch zu zweit gleichzeitig basteln. Zwar nur lokal vor einer Switch, aber immerhin.

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Online nur mit Mitgliedsausweis

Wer keinen Bock auf die Bastelei hat, aber dennoch auf neue Level scharf ist, darf sich in der Community bedienen. Das funktioniert nur, wenn ihr auch eine Nintendo Online-Mitgliedschaft habt. Apropos Online: Ihr könnt auch zu viert spielen, was natürlich noch mehr Spaß macht. Auch wenn sich die Figuren gerne mal im Weg stehen und die langen Respawn-Zeiten ein wenig nerven.

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Fazit

Super Mario Maker 2 hat von fast allem ein wenig bis wesentlich mehr: Mehr Themes, mehr Bauteile, mehr Möglichkeiten, mehr Musik, mehr Hintergründe, dazu noch die Story-Kampagne – so weit, so wunderbar. Ein paar Haare finden sich aber trotzdem in der Suppe: Der Multiplayer ist noch etwas chaotisch, die Bau-Steuerung nicht ganz so fluffig wie beim Vorgänger, die beliebten Amiibo-Kostüme aus dem Vorgänger fehlen. Aber egal: Der Super Mario Maker 2 ist DAS Spiel für die einsame Insel, bei dem sich Eure Retter dann gerne auch ein paar Jahre Zeit lassen dürfen. Ihr seid ja gut beschäftigt.

  

Game: Super Mario Maker 2

Genre: Jump & Run / Kreativspiel

Release: 28.06.2019 (Switch)

Entwickler/Publisher: Nintendo

USK: ab 0

Sprachausgabe/Texte: Gebrabbel/Deutsch 

Webseite: https://www.nintendo.de/Spiele/Nintendo-Switch/Super-Mario-Maker-2-1514009.html

 

Wertung: 9 von 10

 

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