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Audio/Podcast zum Gamecheck:
Heute geht es um ein Thema, das – in Zeiten von Corona – besonders interessant ist: Es geht um Krankenhäuser. Genauer: Um das Game „Two Point Hospital“. Im Sommer 2018 war der inoffizielle Nachfolger von Bullfrogs ultra-schrägem Theme Hospital von 1997 bereits für den PC erschienen. Jetzt legt Sega die Versionen für PS4, Xbox One und Switch nach. Höchste Zeit also, sich den nicht ganz ernst gemeinten Klinik-Simulator mal etwas genauer anzuschauen.
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Darum geht‘s
Gleich vorweg: Lässt der Titel „Two Point Hospital“ noch vermuten, dass ihr es hier mit einem einzelnen Krankenhaus zu tun habt, um das ihr euch kümmern müsst, so werdet ihr schon bald eines besseren belehrt: Als Manager der Two Point Corporation stampft ihr nach und nach 21 Kliniken aus dem Boden und verwaltet sie – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Das klingt jetzt erst einmal wahnsinnig komplex und kompliziert, aber keine Sorge: Ihr werdet ganz behutsam in euren Job eingeführt. So ist eure erste Klinik auch mehr ein unterhaltsames Tutorial, das euch mit den Grundlagen des Medizinbaus und der ärztlichen Grundversorgung vertraut macht
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Stein auf Stein…
Zum Start stehen nur die Außenmauern eurer ersten Klinik – für die Räume, Einrichtung und Personal müsst ihr schon sorgen. Mit der Maus legt ihr die Grundrisse fest, bestimmt, wo Türen und Fenster hin sollen und baut so Aufnahme, Diagnosezimmer, Arztpraxen, Behandlungsräume, Apotheken, Stationen, Fortbildungs- und Ruheräume und dergleichen mehr. Und sollten die Räumlichkeiten dann im weiteren Spielverlauf zu eng werden, so könnt ihr die jederzeit auch vergrößern. Und natürlich auch wieder verkleinern. Überhaupt ist die ganze Bauerei ziemlich komfortabel: So können Räume auch ganz einfach mit Copy/Paste vervielfältigt werden – sehr praktisch.
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Her mit Ärzten und Pflegern!
Anschließend müsst Ihr möglichst qualifiziertes, aber gleichzeitig nicht zu teures Personal einstellen. Da gibt es zum einen Ärzte und Pfleger, aber auch Hausmeister Und Service-Mitarbeiter. Erstere kümmern sich um die medizinische Versorgung, letztere um Instandhaltung, Müll, Anmeldung oder Zeitungsstände. Bei der Einstellung eurer Leute solltet ihr auch darauf achten, dass die eine gewissen Sozialkompetenz und Motivation mitbringen. Niemand mag stinkende Nörgler, die nur vor der Arbeit auf der Flucht sind. Zudem sind auch Spezialfähigkeiten nützlich. So geistern gestorbene Patienten gerne mal längere Zeit als Gespenster durch die Flure; wohl dem, der einen Hausmeister mit Ghostbuster-Qualifikation hat.
Ab dem dritten Krankenhaus könnt ihr euer Personal aber auch weiterbilden – zum Beispiel aus einem Arzt einen versierten Psychiater machen, Hausmeister dazu bringen, medizinische Apparate upzugraden oder Pfleger mit neuen Qualifikationen zu versehen. Dann allerdings verlangen die auch mehr Geld. Die Honorare legt ihr fest – zahlt ihr zu wenig, werden eure Angestellten unzufrieden, was sich massiv auf deren Leistungen auswirkt.
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Greys Anatomy und klebende Tiere
So weit hört sich das ja alles nach einer ganz normalen Simulation an. Dafür, dass Two Point Hospital aber meilenweit davon entfernt ist, sorgen dann die Patienten mit ihren skurrilen, hanebüchenen Krankheiten. Da gibt es zum Beispiel die „Graue Anatomie“ – im Original übrigens „Greys Anatomy“ – die dafür sorgt, dass die Infizierten im Schwarz-Weiß-Look erscheinen. Beim Krankheitsbild „Topfschmerzen“ dagegen laufen die Patienten mit Kochtöpfen auf dem Kopf herum. Die lassen sich nur mit Hilfe einer speziellen Maschine mit einem starken Magneten entfernen. Der wiederum nicht bei „Animalischen Magnetismus“ hilft, bei dem Tiere am Körper der Erkrankten kleben. Für deren Entfernung wird dann eine Ultraschallkanone benötigt.
Und so geht’s dann immer weiter: da gibt es Menschen mit Glühbirnen statt Köpfen, Patienten im Clownskostüm, die vom Narr-Zissmus geheilt werden wollen, Elvis-Typen mit Rock and Roll-itis und dergleichen mehr – das ist echter britischer Humor.
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Wasserspender und Spielautomaten
Ihr müsst aber nicht nur dafür sorgen, dass genug Personal und Behandlungsräume da sind, um die witzigen Kranken zu heilen, sondern auch dafür, dass die sich in euren Kliniken wohlfühlen und nicht langweilen oder verhungern. Also müssen Getränke- und Snackautomaten her, Zeitungskioske, Spielautomaten, Wasserspender, Pflanzen und Bilder und so weiter. Derartige Objekte zahlt ihr mit Kudosh, der spielinternen Währung. Die müsst ihr aber nicht mit Echtgeld kaufen – in Two Point Hospital gibt es keine Ingamekäufe – sondern wollen durch Erfolge verdient werden.
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Klinik-Kette
Habt Ihr eine gewisse Anzahl von Aufgaben abgearbeitet, gibt’s für eure Klinik den ersten Stern von dreien. Der reicht, um ein weiteres Krankenhaus zu öffnen. Ihr könnt aber auch weitermachen oder später zurückkehren, um auch die beiden anderen Sterne zu verdienen – was dann aber wesentlich schwerer ist. Die nach und nach freigeschalteten Extras dürft ihr aber auch in allen anderen Krankenhäusern einsetzen. Da macht es durchaus Sinn, erst einmal jeweils einen Stern freizuschalten, um später dann mit den Errungenschaften aus den nachfolgenden Kliniken zurückzukehren und die ersten Häuser weiter zu optimieren – etwa durch Fortbildung des Personals oder durch neue Marketing-Maßnahmen.
Jedes der 21 Krankenhäuser stellt euch vor neue Herausforderungen, auch durch ihre Standorte. In den Bergen tauchen immer wieder verletzte Bergsteiger auf, während ein anderes Krankenhaus durch seine Nähe zu einem Atomkraftwerk immer wieder von Erdstößen und Blitzen heimgesucht wird, die die Einrichtung zerstören. Überhaupt versucht das Game später immer wieder, euch zu behindern – Fachkräftemangel, Temperaturumstürze oder Konjunkturflauten machen euch dann das Leben schwer.
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Lachen gegen die Langeweile, auch auf den Konsolen
Mit der Zeit nutzt sich das Spielprinzip natürlich etwas ab. Es kommt zu Wiederholungen, auch bekommt man Routine mit dem sich trotz allem ähnelnden Aufbau einer Klinik. Und die immer wieder mal nötigen Blicke in die umfangreichen Statistiken bremsen den Spielfluss auch ein wenig aus.
Zum Glück aber halten euch dann immer noch die witzigen Kommentare des örtlichen Radiosenders und der gern mal wirr-sinnlosen Lautsprecherdurchsagen bei Laune, und auch der bunte ansehnliche Comiclook steuert da seinen Teil zur Unterhaltung bei.
Die Konsolenversionen – die übrigens gleich auch die beiden DLCs Bigfoot und Pebberly Island mitbringen – stehen da dem PC-Original in nichts nach. Die Steuerung funktioniert auch ohne Maus vortrefflich, auch technisch mussten keine Abstriche gemacht werden.
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Fazit
Nachdem Two Point Hospital schon auf dem PC gut unterhalten konnte, setzen sich die Lachanfälle auch auf den Konsolen fort – wo wirklich spielenswerte und vor allem gut spielbare Titel dieses Genres bisher eher Mangelware waren. Wer also Bock auf eine gute und nicht bierernste Simulation hat, sollte im Two Point Hospital schnell einen Termin vereinbaren.
Game: Two Point Hospital Genre: Simulation Release: 25.02.2020 (PS4, Xbox One, Switch), 30.08.2018 (PC) Entwickler/Publisher: Sega USK: ab 0 Sprachausgabe/Texte: Deutsch /Deutsch Webseite: https://www.twopointhospital.com/ Wertung: 8 von 10