Archiv für den Monat: September 2020

Mafia Definitive Edition

Der Pate, Scarface, die Sopranos – es gibt viele gute Filme zum Thema Mafia in den USA. Das beste Spiel zu dem Thema stammt aus dem Jahr 2002: Mafia von Illusion Softworks. Zwar haben sich in der Folgezeit auch immer wieder andere Games mit der ehrenwerten Familie beschäftigt, an die Klasse von Mafia kamen die aber alle nicht ran. Jetzt, 18 Jahre später, gibt es ein Remake des Klassikers. Also kein Remaster oder Re-Release, sondern tatsächlich eine von Grund auf überarbeitete Version. Was immer die Gefahr birgt, dass der eigentliche Spirit eines Games verloren gehen kann, wenn man da nicht mit viel Feingefühl an die Sache geht – siehe Warcraft Reforged. Ist das hier der Fall? Was wurde geändert? Und ist Mafia noch genau so gut wie damals?

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Crysis Remastered

Nomad ist zurück. Der coole Typ aus US-Spezialeinheit Raptor, der es 2007 im Shooter Crysis im Hightech-Nanosuit mit Nordkoreanern und Aliens gleichzeitig aufnahm. Es war zu der Zeit eins der besten deutschen Triple A Games, mit einem Metacritic-Level von 91. Da war es naheliegend, dass irgendwann mal eine wie auch immer geartete Neuauflage kommen musste. Nach der mobilen Switch-Version im Juli ist also jetzt auch das „Crysis Remastered“ für PS4, Xbox One und PC erschienen. Aber kann man einem 13 Jahre alten Game tatsächlich noch mal Leben einhauchen. Ein Game, das noch unter Windows XP, auf der PS3 und auf der Xbox 360 lief? Klar, spielerisch war das damals eine ganz große Nummer, zudem ein grafischer Benchmarktest, aber inzwischen gibt’s hunderte Games, die in eine ähnliche Kerbe schlagen. Heißt: Brauchen wird das echt noch mal? Und: Kann das immer noch was?

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Leons Identität

Gerade in letzter Zeit sieht man sie immer häufiger, die Menschen mit Reichskriegsflaggen auf Demos. Andere tragen rechte verfassungsfeindliche Symbole offen zur Schau, grölen faschistische Parolen oder hetzen unverhohlen gegen Ausländer und Asylsuchende. Über 22.000 Delikte mit rechtsextremen Hintergrund zählte die Polizeistatistik im letzten Jahr. „Die größte Bedrohung ist nach wie vor die Bedrohung von rechts“ – so Bundesinnenminister Seehofer im Mai 2020 bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2019. Aber wie kann es dazu kommen? Was ist bei diesen Leuten schief gelaufen, wo sind die falsch abgebogen? Die wurden ja nicht als Neonazis geboren, waren sicher auch mal Kinder mit Klavierunterricht oder Topfschlagen bei Geburtstagen, freuten sich über das erste Fahrrad und den Sommerurlaub mit den Eltern an der Nordsee. Wie sind die so radikal geworden?  

Zwei Videogames haben versucht, das Thema „Radikalisierung“ spielerisch zu verarbeiten: „Leons Identität“ und „Jessika“ – und dabei grundverschiedene Ansätze gewählt. Aber kann das überhaupt funktionieren? Ist dieses Thema überhaupt für eine spielerische Auseinandersetzung geeignet? Und können die beiden Games auch technisch überzeugen, oder werden sie von ihrem pädagogisch-seriösen Ansatz erschlagen? Beginnen wir heute mal mit Leons Identität, Jessika kommt dann in einem der nächsten Podcasts unter die Lupe.

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Marvel’s Avengers

(Copyright: Crystal Dynamics)

Nachdem ich ausführlich die Beta gespielt hatte, dachte ich „Das war ja wohl nix“. Endlos lange und lahme Kämpfe, aus denen man im Fall eines Ablebens von jetzt auf gleich im Sekundentakt herausgerissen wurde, um sich erstmal für die nächsten Minuten den Ladebildschirm anzuschauen und kaum Abwechslung. Dazu kamen Framerateeinbrüche und Bugs jeglicher Couleur. Gar nicht zu sprechen von den ganzen Drohungen der Entwickler, das Game mit irgendwelchen Challenges, Loot Gekloppe und Battle Passes vollstopfen zu wollen – überholte Features, mit denen andere Games in den letzten Monaten reihenweise an die Wand gefahren sind. Soll heißen: Meine Erwartungen an Marvels Avengers waren nicht sonderlich hoch. Und das ging vielen anderen wohl auch so, wenn man mal so durch die Foren stöbert. Aber ist es dann am Ende wirklich so übel geworden? Immerhin steht da Marvel drauf. Und Avengers! Superhelden! So schlecht kann es doch gar nicht sein. Oder etwa doch?

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Mortal Shell

 „Soulslike“ – also Games in der Machart von Dark Souls – ist mittlerweile ein fester Genrebegriff geworden. Heißt übersetzt: Actionlastiges, bockeschweres und ziemlich düsteres RPG, bei dem es auf technisches Können und nicht auf zeitintensiven Sammeleifer ankommt. Und in dem ihr fast im Sekundentakt sterbt. Die Liste durchaus gelungener Soulslike-Games mit Titeln wie Nioh, Sekiro, Code Vein oder The Surge ist mittlerweile lang. Nun ist mit Mortal Shell ein weiteres erschienen, das vom britischen Indie-Studio Cold Symmetrie entwickelt wurde. Soulslike von einem Indie? Ist das nicht eine Nummer zu groß für die? Schaun wir mal nach.

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Podcast Mortal Shell
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