Kingdom Hearts 3

(Copyright: Square Enix)

Audio/Podcast zum Gamecheck:

Es Ist ja schon eine ganze Weile her, dass Teil 2 von Kingdom Hearts erschienen war, genauer: 2006 war es. Das Jahr, in dem Italien Fußball-Weltmeister und die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht wurde, Lordi den Eurovision Song Contest gewann und das Wiesenschaumkraut Blume des Jahres wurde. Es folgten zwar noch einige Remakes wie Coded, 358/2 Days, Birth by Sleep oder Dream Drop Distance – aber auf Kingdom Hearts 3 mussten Fans – und das sind eine ganze Menge – 13 Jahre lang warten. Jetzt aber hat die Warterei endlich ein Ende.

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Rein ins Vergnügen

Das Spiel hält sich nicht mit langen Vorreden oder Erklärungen auf, kein „Was bisher geschah“. Was für Kingdom-Hearts-Neueinsteiger – trotz späterer Rückblenden – ziemlich blöd ist, weil sich in den letzten sieben Hauptspielen und drei HD-Remakes Dutzende von Handlungsfäden zu einem – selbst für Kenner – fast undurchdringlichen Knäuel aufgerollt haben.

Für alle, die noch nie etwas von Kingdom Hearts gehört haben: Das Action-Rollenspiel kombiniert Schauplätze und Figuren aus verschiedenen Disney- und Pixar-Filmen mit denen aus einigen Spielen des japanischen Publishers Square Enix – wie etwa Final Fantasy oder „The World Ends with you“. Was einen sehr unterhaltsamen Mix ergibt.

Ich will die wirklich großartige  Story – die direkt nach dem Ende von Teil 2 einsetzt – wenigstens mal kurz zusammenzufassen: In Teil 3 müssen Sora, Donald und Goofy verlorene Kräfte aktivieren, die sieben Streiter des Lichts einsammeln, um damit dann gegen den designierten Oberschurken Xenahort mit all seinen Herzlosen, Niemanden und der mysteriösen Organisation 13 anzutreten. Licht gegen Dunkelheit also.

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Neun gigantische Welten

Insgesamt neun Welten besucht ihr dieses Mal. Hört sich im Vergleich zu früher nicht nach übermäßig viel an, doch ist jede einzelne von denen aktuell deutlich größer, oder besser gigantischer, als in den Vorgängern. Mit dabei sind unter anderem der 100 Morgen-Wald mit Winnie Pooh, die Königreiche Corona (aus Rapunzel) und Arendelle (aus Frozen), das Monstropolis der Monster AG, die Toy Box aus Toy Story und die Karibik aus – na klar – Fluch der Karibik. Einige Welten kamen auch schon in früheren Serienteilen vor, kommen hier aber mit komplett neuen – und größeren – Gebieten.

 

And now: Fight!

In jeder dieser Welten treffen wir auf einen der Disney-Helden und helfen ihm, seine Welt von den dunklen Schergen zu befreien – inklusive Zwischen- und Endbosse, denen wir mit verschiedenen Schwertern, Magie und vor allem auch sehenswerten Spezialattacken auf die Pelle rücken.

Da kommen dann Attraktionen aus den Disney-Parks zum Einsatz:  Autoscooter mit Bordgeschützen, da materialisieren sich gigantische Achterbahnen, die Attacken auf die Riesenmonster fliegen, wir sitzen in wirbelnden überdimensionalen Teetassen oder kommt es zu wilden Attacken mit Feuerwerkskörpern – all das als verrückter knallig neonbunter Pixelrausch mit wirbelnden Figuren inszeniert, eine Orgie aus Licht, Musik und Geräuschen, in der der Kampf fast schon zur Nebensache wird. Sonderlich schwer sind die Kämpfe aber ohnehin nicht – auch, weil die KI-Kollegen das Ding zur Not auch alleine nach Hause schaukeln und uns zudem zuverlässig den Rücken freihalten bzw. mit Heiltränken versorgen.

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Und sonst so? Altbewährtes und Neues

Zwischen den Kämpfen erkundet ihr die Welten, öffnet Schatzkisten und sammelt Extras und levelt eure Helden mit den gewonnenen Erfahrungspunkten hoch – die so dann immer wieder neue und bessere Fähigkeiten erlangen.

Einige bewährte Features wie der Multifokus, das Magie- und das Craftingsystem, der „Freie Fluss“  oder die Reaktionskommandos wurden aus älteren Ausgaben übernommen. Dazu kommen Neuerungen wie etwa der verbesserte „Windschritt“ oder die aufwertbaren Schlüsselschwerter – von denen ihr jetzt bis zu drei gleichzeitig ausrüsten dürft

Technisch ist Kingdom Hearts 3 ein spektakulärer Klotz, mit grandiosen Welten, herrlichen Animationen, sehenswerten Cutscenes und einem fantastischen Soundtrack. Nur schade, dass es dieses Mal keine deutsche Synchro gibt – ihr müsst euch mit deutschen Untertiteln begnügen.

 

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Fazit

Das lange Warten hat sich so was von gelohnt: Story, Leveldesign, Technik, Kämpfe, Balance, Umfang: All das verdient Höchstnoten. Selbst Neueinsteiger, die stellenweise nur Bahnhof verstehen werden, kommen da voll auf ihre Kosten. Kingdom Hearts 3 hat schon jetzt, im noch sehr jungen Jahr, bereits Spiel-des-Jahres-Qualitäten. Was will man mehr?

 

Game: Kingdom Hearts 3

Genre: Action Adventure

Release: 29.01.2019 (PS4, Xbox One)

Entwickler: Square Enix

USK: Ab 12

Sprachausgabe/Texte: Englisch/Deutsch

 

Wertung: 10 von 10

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