ToeJam & Earl: Back in the Groove

(Copyright: HumaNature Studios)

Podcast/Audio zum Gamecheck:

1991 – Der FC Kaiserslautern wurde deutscher Fußballmeister, Besserwessi war das Wort des Jahres, der ICE nahm seinen Dienst auf, Ötzi wurde in den Südtiroler Alpen gefunden und das Spiel ToeJam & Earl auf dem Megadrive veröffentlicht. Das war eins von den Spielen, die kommerziell und kritikmäßig eher geht so geil liefen, aufgrund der schrägen Figuren und des – nun ja – ungewöhnlichen Settings irgendwann in der Schublade „Kult“ landeten. Das ermutigte die Entwickler, mit „Panic on Funkotron“ und „Mission to Earth“ 1993 bzw. 2002 noch zwei weitere ToeJam & Earl-Games zu veröffentlichen. Während Teil 2 ebenfalls den Stempel Kult bekam, ging der dritte Teil – in 3D auf der Xbox – ziemlich in die Hose. Dank einer 500.000 Dollar-Kickstarter-Kampagne, die die jahrelange Entwicklungszeit finanzierte, ist jetzt aber „ToeJam & Earl: Back in the Groove“ erschienen.

(Copyright: HumaNature Studios)

Funk kills Earth

Im Mittelpunkt stehen erneut die beiden Aliens ToeJam & Earl vom Planeten Funkotron. Die sind zusammen mit ihren Freundinnen in Spe, Latisha und Lewanda, mit dem Raumschiff unterwegs, kommen ganz zufällig an der Erde vorbei. Und weil die ihnen ein wenig zu ruhig scheint, gibt’s mächtig Funk aus den Spezialboxen des Raumschiffs in Richtung blauer Planet. Irgendwie kommt die Erde aber mit so einer lautstarken Überdosis Funk nicht klar und verschwindet in einem schwarzen Loch. Und die vier außerirdischen Freunde gleich mit, die auf der Erde notlanden. Bzw. auf dem, was das schwarze Loch davon übrig gelassen hat.

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Männer in Rübenkostümen und falsche Geschenke

Flat Earth-Anhänger wären begeistert: Statt einer Kugel ist die Erde nun nämlich eine Ansammlung übereinandergestapelter Landmassen, die per Aufzug miteinander verbunden sind. Das Alien-Quartett muss jetzt auf jeder dieser Landmassen nach den fehlenden Raumschiffteilen suchen, um am Ende von der Erde verschwinden zu können. Und trifft dabei auf ziemlich merkwürdige Erdlinge, die es auf sie abgesehen haben und deren Kontakt meist mit Schmerzen bzw. Lebenspunkte-Abzügen für euch endet

Da gibt es rabiate Muttis mit Einkaufswagen und noch rabiatere Typen mit Rasenmähern, Selfie süchtige Influencer, FBI-Agenten, Wachmänner auf Segways, wütende Höhlenmenschen, bewaffnete Hühner und dergleichen mehr. Aber nicht alle wollen euch ans Leder, mit einigen kann man auch handeln.

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Und wieder andere – wie der Typ im Rübenkostüm – sind dabei behilflich, die Geschenke, die ihr unterwegs eingesammelt habt, zu identifizieren. Wobei der Schuss auch nach hinten losgehen kann: Manche Sachen sind durchaus nützlich – wie etwa die Sprungstiefel, Flügel oder Zusatznahrung (die dann aber auch wieder gut oder schlecht sein kann) – andere machen euch das Leben schwer und ziehen Punkte ab. Man weiß vorher nie, was man da bekommt, da müsst ihr dann jedes Mal abwägen.

Neben dem ganzen Sammel- und Geschenkekram seid ihr auch auf der Jagd nach Erfahrungspunkten, mit denen ihr beim Levelaufstieg dann Sachen wie Laufgeschwindigkeit, Lebenspunkte oder Inventargröße verbessern könnt. Und schließlich gibt’s auch ein paar Minispiele, zum Beispiel kleine Rhythmusgames a la Guitar Hero.

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Früher und heute

Anders als im Original könnt ihr im neuen ToeJam & Earl bis zu neun verschiedene Charaktere spielen, darunter auch die beiden Freundinnen und die Urversionen der beiden Helden. Und das alles entweder solo oder zusammen off- bzw. online zu viert im Multiplayer.

Die damals im Original fehlende Speicherfunktion ist jetzt zwar vorhanden; allerdings löscht sich der einzige Spielstand, wenn ihr sterbt. Das sorgt für etwas Spannung. Oder dafür, dass ihr beim letzten Leben sicherheitshalber wieder neu ladet. Auch hier: Riiiiisiiikoooo….

(Copyright: HumaNature Studios)

Fazit

Am Ende ist ToeJam & Earl: Back in The Groove kein wirklich komplett neuer Teil, sondern eine Art aufgepumpter erster Teil, mit neuen Erdlingen, neuen Figuren, neuen Geschenken und modernerer, aber immer noch bunt-bizarrer Grafik und einem herrlich funkigen Soundtrack. Was aber absolut ok ist, weil das Game damals wie heute vom spaßigen Miteinander und den vielen Überraschungen lebt. Kein Stress, einfach ein relaxter und sehr unkonventioneller Spaß – funkotronic eben.

 

Game: ToeJam & Earl: Back in the Groove

Genre: Retro-Dungeoncrawler-Geschicklichkeit-Action-Irgendwas-Mix

Release: 01.03.2019 (PS4, Xbox One, PC, Switch)

Entwickler: HumaNature Studios

USK: k.A.

Sprachausgabe/Texte: Englisch

Webseite: https://www.tjebackinthegroove.com/ 

 

Wertung: 7 von 10