Nachdem The Division 1 ja nun einige Anläufe und Updates benötigt hatte, bis es am Ende so richtig rund lief, will der Nachfolger es von Anfang an besser machen. Aber macht er es auch besser als die Loot & Level-Konkurrenz?
Hello my friend. Stay a while and listen.“ – Mein Gott, wie oft hatte ich damals, 1997, diesen Satz gehört – gesprochen von „Cain The Elder“ aus Blizzards legendärem Diablo auf dem legendären Marktplatz in Tristram. Immer, wenn der alte Mann mir eins der vielen Fundstücke identifizieren sollte, die ich in den Tiefen irgendwelcher Dungeons den dort lebenden Monstern abgerungen oder aus modrigen Schatztruhen gezerrt hatte, war das seine Begrüßung. Um mich dann mit dem neuesten Dorfklatsch zu versorgen.
Wo sind wir denn hier gelandet, fragt man sich, als Hans Tannhauser aus dem Bus steigt. Na – in Trüberbrook natürlich, einem gottverlassenen Kurort im hintersten Schwarzwald. Zwar hat Tannhauser, der Held unseres Spiels, da anfangs noch so seine Zweifel, ob das mit dem Urlaub da so eine gute Idee war. Aber schon in den ersten Minuten lernt er die Vorzüge des kleinen Dörfchens kennen. Wie die mannigfaltigen Freizeitangebote (ein Tretbootverleih für eine Mark die Stunde), die kulinarischen Delikatessen, die in der Auslage des örtlichen Metzgers liegen – wie Wurstebrei, Stippgrütze, Schlachtplatte, Potthucke, oder „Tote Oma“ – oder das umfassende kulturelle Leben. Das in Trüberbrook aus einem verranzten Kino besteht. Wo vornehmlich Western laufen. „Ich habe mich schon jetzt in das Örtchen verliebt“ – diktiert Hans in sein Aufnahmegerät.
2013 war das, als Vergil auf Dante traf – im Neustart der Serie Devil May Cry. Statt der von den Fans erhofften 5 am Ende prangte dort nun ein DMC vor dem Titel. Ok, das Game war nun wirklich nicht übel, aber es war nun mal eben nicht der fünfte Teil. Die bange Frage damals: Kommt der doch noch irgendwann? Jetzt, 11 Jahre nach Erscheinen des vierten Teils, ist Devil May Cry 5 doch noch angekommen. Eigentlich eine ganz schön lange Zeit, wenn man bedenkt, dass Capcom inzwischen mehr als 16 Millionen Games der Serie verkauft hat. Da sollte man doch annehmen, dass die da etwas Gas geben und die Dinger im Zweijahres-Rhythmus raushauen, um die teuflische Kuh weiter zu melken, aber ok – ist nicht mein Bier. Und Capcom ist nicht EA. Zum Glück.
1991 – Der FC Kaiserslautern wurde deutscher Fußballmeister, Besserwessi war das Wort des Jahres, der ICE nahm seinen Dienst auf, Ötzi wurde in den Südtiroler Alpen gefunden und das Spiel ToeJam & Earl auf dem Megadrive veröffentlicht. Das war eins von den Spielen, die kommerziell und kritikmäßig eher geht so geil liefen, aufgrund der schrägen Figuren und des – nun ja – ungewöhnlichen Settings irgendwann in der Schublade „Kult“ landeten. Das ermutigte die Entwickler, mit „Panic on Funkotron“ und „Mission to Earth“ 1993 bzw. 2002 noch zwei weitere ToeJam & Earl-Games zu veröffentlichen. Während Teil 2 ebenfalls den Stempel Kult bekam, ging der dritte Teil – in 3D auf der Xbox – ziemlich in die Hose. Dank einer 500.000 Dollar-Kickstarter-Kampagne, die die jahrelange Entwicklungszeit finanzierte, ist jetzt aber „ToeJam & Earl: Back in the Groove“ erschienen.
Trials ist vor gut 10 Jahren mal ganz schüchtern als Browserspiel gestartet und auch der Nachfolger, Trials HD, durfte erstmal nur versteckt auf Xbox Live antreten. Anscheinend glaubte der finnische Entwickler RedLynx nicht an einen Erfolg seines verrückten Racers. Nachdem die Fangemeinde förmlich explodierte und sich die Kritiker vor Begeisterung überschlugen, wagte man 2013 dann mit Trials Evolution doch den Sprung auf CD in die Händlerregale. Die folgenden Versionen – wie Fusion, Frontier für iOS oder das eher geht so geile Trials of the Blood Dragon – waren allesamt eigentlich nichts weiter als Variationen des immer selben Themas, das lautete: Physik & Wahnsinn. Was aber völlig ok war, weil dieser Mix seit eben 10 Jahren wunderbar funktioniert.
Vorgänger Dirt 4 war ein toller Racer, keine Frage. Wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann die überschaubare Zahl an Rally-Austragungsorten, zudem war es manchem Fan eine Spur zu arcadelastig. Gleich vorweg: Zumindest das ist mit Dirt Rally 2.0 Geschichte.
Ja, so sind sie, die Götter. Erst was anfangen, dann einfach abhauen und das Werkzeug rumliegen lassen, dass sich dann auch noch selbstständig macht. Die nämlich haben bei der Erschaffung der Welt von Anthem irgendwie die Lust verloren und mysteriöse Maschinen und Artefakte zurückgelassen, wie die „Anthem of Creation“, die „Hymne der Schöpfung“, die sich nicht mehr kontrollieren lässt und wild erschafft und zerstört. Weshalb dann so eine Art Relikt-Polizei unterwegs ist, diese Artefakte einzusammeln und die Hymne doch noch irgendwie einzufangen. Und das sind die Freelancer.
Einbrecher im Haus, die Eltern als Geiseln, während sich die Kinder von einem Versteck ins nächste flüchten und versuchen, Hilfe zu holen: Die Idee ist nicht neu und wurde auf der Leinwand schon dutzende Male verbraten. Warum eigentlich aber nicht als Game mit VR-Headset? Keine Sorge: Auch das gibt es jetzt.
Gerade mal zehneinhalb Monate ist es her, dass Ubisoft den fünften Teil seiner Far Cry-Reihe rausbrachte. Daher erinnern wir uns gut an Hope County und an den irren Prediger Joseph Seed und seinen radikalen Kult Edens Gate. Das Ende der Geschichte ist bekannt. Falls nicht, eben mal kurz weghören, Spoileralarm. Also, am Ende von Far Cry 5 fallen Atombomben und verwüsten das Land, während sich Seed zusammen mit dem Helden, dem namenlosen Deputy, in einen Bunker retten kann. Game over.